Sunday, March 11, 2007

Die Notwendigkeit elektronischer Pfllegeinformationssysteme in Hinblick auf die neuen Entwicklungen im Gesundheitswesen

In vielen Beiträgen wurde sehr treffend der unmittelbare Nutzen von elektronischen Pflegeinformationssystemen dargestellt. In Folgendem möchte ich auf den zukunftweisenden Nutzen solcher Systeme eingehen.

Durch den verstärkten Wettbewerb im Gesundheitswesen, wird nur derjenige Anbieter bestehen können, der Flexibilität und Innovationsdrang beweist. In allen Industrie- und Dienstleistungsbranchen hat der Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien zur erheblichen Produktivitäts- und Qualitätssteigerung geführt.

Im deutschen Gesundheitswesen werden aktuell EDV-Systeme als Insellösungen eingesetzt. Sie sind meistens miteinander inkompatibel. Diese Schnittstellenproblematik erfordert einen enormen administrativen Aufwand. Es besteht Einigkeit darüber, dass ein flächendeckendes Informationssystem benötigt wird, um den zukunftweisenden Anforderungen und Tendenzen gerecht zu werden.

In Folgendem möchte ich kurz auf einige dieser neuen Tendenzen eingehen:

Unter Telematik ist eine Weiterentwicklung der bisherigen Informationstechnologie zu einem versorgungsbereichsübergreifenden, telekommunikativen Prozess zu verstehen. Sie ist der Weg zu neuartigen Versorgungs- und Kooperationskonstellationen im Gesundheitswesen¹. Diese neuartige Möglichkeit des Informationsaustausches mit anderen Versorgungseinrichtungen würde zur Optimierung der pflegerischen Versorgung führen.

Home-Care bedeutet die Verlagerung von traditionell im stationär-klinischen Umfeld durchgeführten Behandlungsmaßnahmen in das häusliche Umfeld des Patienten. Dies betrifft z. B. die Versorgung von schweren Pflegefällen und überwachungspflichtigen Patienten. Dabei ist die enge Verzahnung von Krankenhaus, niedergelassenem Arzt und ambulantem Pflegedienst unbedingt notwendig. Mit Telematik-Diensten kann hier eine weit über das übliche Maß hinausgehende Kooperation erfolgen, die auch die Möglichkeiten des Patienten und der Angehörigen zur Mithilfe miteinbezieht².

Mobile Health (M-Health) ist eine Erweiterung von E-Health um den Faktor „Mobilität“. Die Vorteile liegen in der Allgegenwärtigkeit sowie der Zeit- und Ortsunabhängigkeit der Datendienste. Die Basistechnologie stellen die modernen, mobilen Informations- und Kommunikationstechnologien dar. Die Vorstellungen über zukünftige Services reichen von prozessoptimierenden Anwendungen über „helfende Dienste“ bis hin zum „mobilen, kabellosen Patienten“³.


Quellen:
¹ Telematik-Anwendungen im Gesundheitswesen. Schriftenreihe des
Bundesministeriums für Gesundheit. Band 105. S. 164.
² Ebd. S. 129.
³ Ammermüller, Sebastian: Mobile Health – Zukünftige
Kundennutzenpotentiale mobiler Daten im Bereich Health und Care. In:
Telematik im Gesundheitswesen. BKK Landesverband Hessen (Hrsg.).
Mabuse-Verlag 2003. S. 98.

1 Comments:

Blogger Valeri said...

Interessanter Beitrag. Stelle mir gerade eine verzweifelte Krankenschwester an der Pflegeleitstelle vor, die über ihr EDV-System innerhalb von einer Minute darüber informiert wird, das sieben gehbehinderte Patienten an unterschiedlichen Orten zeitgleich pinkeln müssen... *g*
Aber unterm Strich ist der Einsatz von Telematik-Diensten natürlich sinnvoll und in Zukunft sicherlich auch kostensparend. Schwierig wird aus meiner Sicht aber, die Grenze der Dezentralisierung zu definieren.

22 March, 2007  

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