Sunday, March 04, 2007

Nutzen von Pflegedokumentationssystemen

Nutzen von Pflegedokumentationssystemen

Voraussetzungen für einen grundsätzlichen Nutzen mit kundenorientierter Software
Fokus: aus der Praxis ambulante Pflege
BSP:
Häufige Probleme in der Praxis sind nicht passgenaue Softwarepakete. Gerade kleinere Unternehmen wie ambulante Pflegedienste können die Komplexität von Softwarepaketen oft nicht voll nutzen und bezahlen diese aber mit. Auf der anderen Seite gibt es einfache Softwarelösungen für einzelne Bereiche die nicht miteinander kompatibel und daher uneffektiv sind. z. B: nur Pflegplanung als Modul oder nur das Modul für Abrechnungen.
.
Da Softwareentwickler und Anwender ein zu bearbeitendes System aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten und keinen Bezug zu der Tätigkeit des anderen haben kommt es zu Missverständnissen und dadurch zu Problemen bei der späteren Anwendung.
Kundengerechte und anwendungsgerechte Dokumentationssysteme sind die Voraussetzungen um einen grundsätzlichen Nutzen zu erwarten
Grundsätzlicher Nutzen ist als genereller Nutzen zu sehen. Er ist noch nicht analysiert in direkten und indirekten Nutzen und noch nicht ins Verhältnis gesetzt zu den Kosten.
Der Nutzen eines Pflegedokumentationssystems wird hier als genereller Systemnutzen bezeichnet

Systemnutzen –usability – wird definiert als „das Ausmaß, in dem ein Produkt von spezifischen Anwendern für deren Ziele mit der größtmöglichen Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit in einem definierten Anwendungsrahmen eingesetzt werden kann“.(QM ISO Richtlinien ..1994)
Trotz der Revision der ISO im Jahr 2000 und neuen Anforderungen, hat der oben zitierte Satz sinngemäß immer noch Gültigkeit.

Usability tests können schon im Vorfeld Fehler entdecken. Es werden Abweichungen von festgelegten Standards und Kriterien ermittelt. Fehlerhafte Software kann so schon vor dem Kundenkontakt überprüft und nachgebessert werden. Hier können auch Anforderungen durch neue Gesetze oder anderer Art eingebracht werden.
Usability Tester sind Experten die zwar das Produkt testen, den Softwareentwicklern zuarbeiten aber keinen direkten Bezug zu der Zielgruppe haben.
In einer Studie (Karat) wurde nachgewiesen dass die usability Tester nur bis zu 75 % von Problemen aufdecken.
Es gibt inzwischen Usability- Spezialisten, und das Berufsbild des Usability- Engineers, das seine Wurzeln in Stanford (USA) hat.
Um kundengerechte Lösungen zu finden forderten Ehrlich und Rohn 1994 die Einbindung der Nutzer schon frühzeitig in den Entwicklungsprozess, um den Nachbesserungsprozess zu minimieren. Sie prägten den Begriff UCD (user centered design).
Softwareentwickler können von ausgesuchten Endkunden einen Nutzer-Test durchführen lassen .Durch die Methode der realen Anwendung werden hier bis 95 % der Probleme entdeckt. Durch das Abnahmetest-Protokoll weiß der Hersteller ob die Software geeignet ist.

Im Optimalfall wird ein Experten usability dem Nutzer-Test vorgeschaltet um ein optimales Ergebnis zu erhalten.

Problematisch ist bei beiden Testgruppen die Art der Verbesserungsvorschläge.
die optimiert werden könnten, wenn die Tester Programmierkenntnisse haben.

Je genauer die Anforderungen und Möglichkeiten im Lastenheft (Auftraggeber ) und im Pflichtenheft (Auftragnehmer ) am Beginn beschrieben werden, desto schneller wird der grundsätzliche Nutzen für den Anwender erreicht.


Bei einer guten Planung wird erst auf Papier jeder wichtige Punkt beschrieben, der in
der Software enthalten sein soll. Es wird eine Ist Analyse der Arbeitsabläufe und
bisherigen Informationsstrukturen durchgeführt
In der Soll Analyse wird die Zielsetzung genau beschrieben, (kurzfristige und
langfristige Ziele), In welcher Richtung soll der Datenfluss laufen und welche Probleme sollen mit EDV gelöst werden
Terminologie und spezielle Definitionen werden festgelegt. Es dürfen keine
begriffliche Überschneidungen vorkommen. Sinnvoll ist eine Referenzterminologie, die
von beiden Seiten genutzt werden kann

Für den Softwareentwickler ist es wichtig zu erfahren, wie der Datenfluss laufen soll, was erfasst werden soll und an welcher Stelle und in welcher Form Informationen benötigt werden.
Fragen werden notiert, die auch zur Überprüfung eines fertigen EDV
Softwareprogrammes dienen können
BSP: Auszüge aus dem Lastenheft, Überprüfungen die vom usability Tester durchgeführt werden können = u . Anwendertests werden mit a bezeichnet

u Sind freie Eingaben zusätzlich möglich
a Ist der gesamte Prozess in der EDV erfasst oder gibt es nebenbei noch
Papieraufzeichnungen wie Berichtsblatt bei Patienten
a Kann der bisherige Pflegeprozess auch in die EDV genommen werden
a passt das Pflegemodell zum Pflegeprozess
u Ist das Programm bedienerfreundlich
a Welche Schnittstellen sind notwendig
a Muss auf Papier zwischengespeichert werden da nicht alles sofort in die EDV eingegeben werden kann
u Kann sich die EDV neuen Gesetzesgrundlagen anpassen
u Sind Eingabemöglichkeiten standardisiert
Je spezifischer die Fragen gestellt werden, desto aussagefähiger ist der Anwendertest.


Je dichter die Vorüberlegungen sind desto mehr kann den Bedürfnissen des Anwenders entsprochen werden und desto höher ist der generelle oder Grundnutzen eines EDV gestützten Dokumentationssystems für den Pflegedienst.

HN .

3 Comments:

Blogger Udo said...

Das Problem der Passgenauigkeit einer Software speziell für die Bedürfnisse eines nutzenden Unternehmens ist auch meiner Meinung nach weit verbreitet. Zum einen existieren in einigen Krankenhäusern unterschiedliche Systeme, die untereinander nicht kompatibel sind. Das stellt ein gravierendes Kommunikationsproblem interdisziplinär dar. Die Informationswege verlängern sich und kosten Zeit und somit Geld. Zum anderen ist es ebenfalls schwierig, ein Informationssystem zu finden, das genau den Nutzer-Bedürfnissen entspricht. Meist fehlen Elemente oder man muss ein Komplettpaket kaufen, das nie komplett genutzt werden kann. Eine Lösung für dieses Problem könnte eine Open Source Lösung sein. Hier kann sich der Nutzer sein Paket selbst erstellen und nach Belieben verändern und anpassen. Es wäre im Fall mycare2x sogar kostenlos. Lediglich der Support ist kostenpflichtig.

08 March, 2007  
Anonymous Anonymous said...

Aus der Strategieentwicklung zur Auswahl eines EDV-gestützten Pflegedokumentationssystems von Hebel und Ostermann geht hervor, wie umfangreich die Vorbreitung zur Auswahl eines Softwarepro- grammes ist. Es werden über ein Pflichtenheft im Austausch mit den späteren Anwendern alle notwendigen Anforderungen an das System aufgenommen und zusätzlich nach Priorität gekennzeichnet, auf sogennante KO - Kriterien darf auf keinen Fall verzichtet werden.
Es scheint nicht möglich zu sein, eine Software zu kaufen und gleich zu konsumieren.
Die Schwierigkeiten bei der Auswahl eines passenden Systems bestehen,wenn den Verantwortlichen auf dem fast unüberschaubaren jungen Softwaremarkt die entsprechenden EDV-Kenntnisse fehlen,zudem durch ein enges Zeitbudget nicht die Möglichkeit besteht, sich mit der Problematik
zu beschäftigen.
Gerade im Krankenhaus konkurrieren oftmals die Anforderungskriterien
der einzelnen Berufsgruppen miteinander und es wird auf einer Leitungsebene ein System ausgewählt, dass nach Priorität
1.vornehmlich verwaltungsrelevante Patienten-und abrechnungsrelevante Daten erfasst,
2. medizinisch relevanten Daten
wie Befunde ( Rö., Labor, Arztbriefproramm,...)bearbeitet
3.für das Pflegemanagement wichtige betriebswirtschaftliche Daten ,wie der elektronischen Zeiterfassung /Dienstplangestaltung
verwalten kann.
Es wird deutlich, wie unterschiedlich gerade im
Krankenhaus die Anforderungen an ein EDV System gelagert sind.
Die elektronische Pflegedoku-mentation wird hintenangestellt.
Um ein nachhaltig erfolgreiches System auszuwählen, bedarf es einer erheblich hohen Kommunikationskompetenz unter den leitenden Führungskräften der verschiedenen Berufsgruppen und einer einheitlichen Zielausrichtung.

20 March, 2007  
Anonymous Anonymous said...

Aus der Strategieentwicklung zur Auswahl eines EDV-gestützten Pflegedokumentationssystems von Hebel und Ostermann geht hervor, wie umfangreich die Vorbreitung zur Auswahl eines Softwarepro- grammes ist. Es werden über ein Pflichtenheft im Austausch mit den späteren Anwendern alle notwendigen Anforderungen an das System aufgenommen und zusätzlich nach Priorität gekennzeichnet, auf sogennante KO - Kriterien darf auf keinen Fall verzichtet werden.
Es scheint nicht möglich zu sein, eine Software zu kaufen und gleich zu konsumieren.
Die Schwierigkeiten bei der Auswahl eines passenden Systems bestehen,wenn den Verantwortlichen auf dem fast unüberschaubaren jungen Softwaremarkt die entsprechenden EDV-Kenntnisse fehlen,zudem durch ein enges Zeitbudget nicht die Möglichkeit besteht, sich mit der Problematik
zu beschäftigen.
Gerade im Krankenhaus konkurrieren oftmals die Anforderungskriterien
der einzelnen Berufsgruppen miteinander und es wird auf einer Leitungsebene ein System ausgewählt, dass nach Priorität
1.vornehmlich verwaltungsrelevante Patienten-und abrechnungsrelevante Daten erfasst,
2. medizinisch relevanten Daten
wie Befunde ( Rö., Labor, Arztbriefproramm,...)bearbeitet
3.für das Pflegemanagement wichtige betriebswirtschaftliche Daten ,wie der elektronischen Zeiterfassung /Dienstplangestaltung
verwalten kann.
Es wird deutlich, wie unterschiedlich gerade im
Krankenhaus die Anforderungen an ein EDV System gelagert sind.
Die elektronische Pflegedoku-mentation wird hintenangestellt.
Um ein nachhaltig erfolgreiches System auszuwählen, bedarf es einer erheblich hohen Kommunikationskompetenz unter den leitenden Führungskräften der verschiedenen Berufsgruppen und einer einheitlichen Zielausrichtung.

20 March, 2007  

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