Monday, February 26, 2007

LEP - Leistungserfassung in der Pflge

1996 wurden, die aus dem im Kantonspital St. Gallen und Universitätsspital Zürich entwickelten Methoden PAMS (Patienten Aufwand Mess-System) und SEP-USZ (System zur Erfassung des Pflegeaufwandes am Universitätsspital Zürich) vereinheitlicht und erhielten die Bezeichnung LEP.
Durch LEP wird die tatsächlich erbrachte Leistung der Pflege erfasst. Die Leistungserfassung unterscheidet direkte und indirekte Pflegetätigkeiten. Direkte Pflegtätigkeiten können auf einzelne Patienten zuordenbar sein. Diese werden mit Hilfe einer Liste von 56 Verrichtungen mit jeweils ein bis vier Ausprägungen von Pflegenden fortlaufend elektronisch erfasst. Indirekte Pflegetätigkeiten sind alle anderen Verrichtungen (z.B. Stationsunterhaltsarbeiten oder Managementarbeiten).

LEP wird aus verschiedenen Gründen eingesetzt:
LEP stellt eine solide Datenbasis für die Planung, Steuerung und Auswertung der pflegerischen Arbeit zur Verfügung.
LEP ermöglicht durch die systematische und standardisierte Erhebung der Pflegeleistung die Arbeit für die Pflegenden und auch für Dritte transparent zu machen (zeigt zuverlässig die Belastung der Pflegenden an).
LEP ermöglicht einzelnen Organisationseinheiten miteinander zu vergleichen (gerechte Arbeitsverteilung).
LEP kann zur Berechnung von Stellenplänen herangezogen werden.
LEP kann zur Grundlage der Berechnung von Fallkosten und Nachkalkulation in der Pflege verwendet werden.
LEP kann entstehende Kosten eines Leistunganbieters, aufgrund der tatsächlichen Beanspruchung durch Patienten, kalkulierbar machen.
LEP unterstützt die Professionalisierung der Pflege.
LEP bietet das beste Preis/Leistungsverhältnis auf dem schweizerischen Markt.

Im Moment (Jan.07) wird die Mehtode LEP in 129 Institutionen der deutsch- und französischsprachigen Schweiz, sowie in 28 Betrieben in Deutschland eingesetzt.


http://www.lep.ch/Methode/
http://de.wikipedia.org/wiki/Leistungserfassung_von_Pflegeleistungen

2 Comments:

Blogger kei said...

LEP erschien mir beim Kennen lernen sehr differenziert und vielfältig nutzbar. Ich hatte das Glück im meinem Unternehmen eine Kollegin kennen zu lernen, die bei der Erschaffung von LEP in der Schweiz beteiligt war. Sie berichtete, daß LEP durch eine individuelle Erfassung des pflegerischen Zeitaufwandes anfänglich zu Stellenerweiterungen führte. Im Rahmen allgemeiner Einsparungen, die auch längst in der Schweiz gegriffen haben, diente weiterhin LEP als internes Benchmarkinstrument, aber nicht mehr als unmittelbares Instrument zur Stellenberechnung aufgrund der individuell hinterlegten Minutenwerte.
Meiner Erfahrung nach mit einem ähnlich aufgebauten Dokumentationssystem, der Pflegeleistungsdokumentation, kann ich berichten, daß dieses ursprünglich auf alle Bereiche passende System, nicht wirklich die geleistete Pflege abbildete. Es zeigte sich, daß die individuelle "Interpretation" der Pflegenden, trotz eines differenziert beschriebenen Maßnahmenkataloges und der vorgenommenen Schulungen eindeutig Auswirkungen auf den anschließend dargestellten Zeitaufwand hatten. Darüber hinaus ließ sich das System nicht auf alle stationären Bereiche abbilden; in vereinzelten Bereichen kam es zu einem täglich dargestellten Zeitaufwand von mehr als 24 Stunden. Zusammenfassend würde ich die Zielsetzung von LEP und dem tatsächlichen Nutzen, außerhalb der Pflegedokumentation, sehr kritisch betrachten wollen.

10 March, 2007  
Blogger lupus said...

Auch dies ist ein gutes Beispiel, dass ein druchaus guter Ansatz einer Systemverbesserung letztendlich verpufft ist und seinen eigentlichen Zweck nicht mehr erfüllt. Personalbedarfsberechnung erfolgt heute nunmal nicht mehr aufgrund erhobener Datensätze wie LEP oder der PPR, sondern aufgrund vorgegebener Personalkostenbudgets. Eine dokumentierte Leistung ist demnach nur soviel wert, wie der durch die Dokumentation entstandene Nutzen. Solange dokumentierte Pflegegleistungen keine ausreichende Honoration durch Erlösrelevanz besitzen, geschieht dies lediglich für den internen Gebrauch der einzelnen Berufsgruppe der Pflege innerhalb einer Einrichtung.
Und auch die Möglichkeit der Kennzahlgenerierung oder des Benchmarkings dient doch fernab vom Grundgedanken eher für den internen Vergleich v. a. von Personalzahlen innerhalb einer Einrichtung...

16 March, 2007  

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